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HALTUNG

Die Bullenkälber verbringen mindestens vier Wochen ihres Lebens im Milchviehbetrieb, denn grundsätzlich dürfen Kälber erst ab der fünften Lebenswoche transportiert werden. Da die Kälber, die in unsere Mastbetriebe aufgenommen werden, in aller Regel aus unterschiedlichen Herkunftsbetrieben stammen, unterscheiden sie sich zunächst auch stark in Bezug auf ihre Trink- und Futtergewohnheiten.

Sie leben daher in den ersten vier bis sechs Wochen in Einzelboxen, damit der Landwirt sie besser beobachten und anfüttern kann. Die Boxen sind so groß, dass sich das Kalb darin frei bewegen kann. Durch die Einzelhaltung soll auch verhindert werden, dass sich die Tiere in dieser sehr krankheitsanfälligen Frühphase gegenseitig anstecken. Allein sind die Kälber dabei aber trotzdem nicht, denn die Boxen sind seitlich offen, so dass sich die Jungtiere nicht nur sehen können, sondern auch Berührungskontakt haben. Auf diese Weise bekommen die Bullenkälber schon von Beginn an die Gelegenheit, sich an die zunächst fremden Artgenossen zu gewöhnen. Für den Landwirt ist die Einzelhaltung der Kälber besonders arbeitsintensiv: Dabei werden die Trinkgeschwindigkeit, die aufgenommene Futtermenge und die Verdauung genau beobachtet, denn in diesen ersten Wochen werden alle Kälber per Hand einzeln gefüttert.

STALLHALTUNG

Wenn die Kälber etwa vier bis sechs Wochen alt sind, werden sie entsprechend der Beobachtung des Landwirts zu einzelnen Gruppen zusammengestellt. Innerhalb der Gruppe können sich die Kälber frei bewegen. Dies ist besonders wichtig für eine gute Gesundheit der Tiere.

Die übliche Kälbermast findet in geschlossenen Ställen statt. Die Stallhaltung ermöglicht es, die klimatischen Verhältnisse und die Fütterung auf das Alter der Tiere anzupassen. Es werden Techniken eingesetzt, die einerseits den Ansprüchen der Tiere gerecht werden und andererseits wesentliche Arbeitserleichterungen für den betreuenden Landwirt bedeuten. Im Krankheitsfall sind individuelle Einzeltierbehandlungen möglich. Die Mast von Kälbern ist ein hoch spezialisierter Betriebszweig in der Landwirtschaft. Er fordert von uns große Erfahrung und die Bereitschaft, sich mit all seinen Kräften der Tierhaltung verantwortungsvoll zu widmen. Wir übernehmen täglich Verantwortung für die Tiere, aber auch der Umwelt und den Verbrauchern gegenüber.

TIERWOHL

Neben der Fütterung gewinnt die Tierhaltung und Tiergesundheit erheblich an Bedeutung. So erhalten beispielsweise die Stallböden bei Neu- und Umbauten heute alle eine weiche Auflage, in der Regel aus Gummi. Die Kälbermäster sind von dieser Form der Bodengestaltung überzeugt: „Die Kälber fühlen sich wohler, zeigen deutlich mehr Aktivität und ein ausgeprägteres Sozialverhalten“, so Michael Beneke, Vorsitzender des Bundesverbandes der Kälbermäster.

FUTTER

Neben der Haltung spielt auch das Futter eine wichtige Rolle für die Gesundheit der Kälber. In unseren Mastbetrieben wird eine Raufuttermischung verfüttert, die sich aus Kraftfutter, Getreide und Stroh zusammensetzt. Dazu bekommen die Tiere zweimal am Tag eine Milchtränke, die hauptsächlich aus Molke besteht. Wasser steht den Kälbern jederzeit frei zur Verfügung. Grundsätzlich werden die Tiere gemäß den gesetzlichen Bestimmungen vegetarisch ernährt. Es kommen also weder Tiermehl noch Tierfett zum Einsatz. Das unterscheidet das deutsche gegenüber dem in anderen Ländern erzeugte Kalbfleisch.

Bei der Fütterung sind die Landwirte unserer Mastbetriebe trotz moderner Technik immer noch selbst dabei und beobachten, wie die Tiere saufen und fressen. Wissen und Erfahrung mit den Kälbern sind bis heute unersetzlich, wenn es um die Aufzucht und Pflege von Jungtieren geht.