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Die 5D-Regel

5D für Kalbfleisch begann 1997 mit einer Initiative von Kälbermästern. Seither verpflichten sich Kälbermäster dazu, Kälber zu vermarkten, die in Deutschland geboren, gemästet und geschlachtet wurden. Die am KDK-Programm teilnehmenden Verarbeiter verpflichten sich, ausschließlich Kälber deutscher Herkunft zu vermarkten. In diesem Blogbeitrag erfährst Du alles rund um die 5D Regeln und deren Bedeutung und welches Potential es für Tierwohl und Nachhaltigkeit hat.

Was ist die 5D-Regel?

Die Produktion von Fleisch umfasst in der Regel fünf Schritte: Geburt des Tieres, dessen Mast, Schlachtung, Zerlegung und Verarbeitung. 5D Fleisch bedeutet nun, dass jeder dieser Schritte in Deutschland durchgeführt wird. Die 5D-Regel steht also für maximale Transparenz, denn Du kannst die Herkunft des Tieres zurückverfolgen. 5D steht außerdem für eine hohe Fleischqualität, resultierend aus der hiesigen Haltung zu hohen deutschen Tierwohlstandards.

Alle Kälber stammen aus deutschen Milchviehbetrieben. Der Milchviehhalter verkauft das männliche Kalb an einen Kälbermäster. Der Kälbermäster zieht das Kalb auf und mästet es bis zur Schlachtung. Dabei gibt die 5D Regel Auskunft darüber, woher das Kalb kommt und wie es gehalten wurde.

Was bedeutet 5D für den deutschen Markt?

Die etwa 260.000 KDK-Kälber stammen ausschließlich aus deutschen Milchviehbetrieben und werden von etwa 130 Landwirten/innen mit 330 Ställen gemästet. Vermarktet wird das Kalbfleisch von den Unternehmen Bahlmann, Brüninghoff und Westfleisch. Derzeit stammt die Hälfte des jährlich verbrauchten Kalbfleisches in Deutschland von den deutschen Mästern. Die andere Hälfte wird von niederländischen Kalbfleischvermarktern bedient. Die drei KDK-Vermarkter haben sich verpflichtet, nur Fleisch von Kälbern, die in Deutschland geboren, gemästet, geschlachtet, zerlegt und verarbeitet wurden, zu vermarkten. Mit 5D schaffen wir so die Grundlage für eine lückenlose Rückverfolgbarkeit und für Vertrauen in die heimische Erzeugung. Die Firmen Brüninghoff und Westfleisch sind in Nordrhein-Westfalen ansässig, die Firma Bahlmann hat ihren Sitz in der Nähe von Cloppenburg. Die allermeisten Kälbermäster sind im nordwestdeutschen Raum beheimatet. Außerhalb der Landesgrenzen von NRW und Niedersachsen finden wir derzeit wenige. Daneben gibt es noch einige kleine Betriebe, die Kalbfleisch in der Metzgertheke anbieten, überwiegend in Süddeutschland.
Die moderne Kälbermast hat sich vor etwa 60 Jahren entwickelt, einhergehend mit der Spezialisierung der Milchviehbetriebe auf milchbetonte Rassen. In der Kälbermast werden fast ausschließlich männliche Kälber der Rasse Holstein-Friesian gemästet. Seitdem hat die Kalbfleischerzeugung als Betriebszweig in den Milchviehregionen Fuß gefasst und einen wichtigen Absatzmarkt für das „schwarzbunte“ männliche Kalb geschaffen, denn für gesunde und gut versorgte Kälber zahlen deutsche Kälbermastbetriebe gute Preise. Im Übrigen unterscheiden wir zwei Arten von Kalbfleisch, einmal helles und zum anderen das sogenannte Rosé-Kalbfleisch. Kalbfleisch muss immer von Tieren stammen, die jünger als 8 Monate sind.
Kalbfleisch ist ein Premiumprodukt, das sich einer zunehmenden Nachfrage erfreut. Dies zeigt sich deutlich an der gestiegenen Präsenz im Lebensmittel-einzelhandel. Der Konsum dürfte bei etwa 1 kg je Kopf liegen, allerdings nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) mit leicht steigender Tendenz. Die Eigenschaften von Kalbfleisch werden zunehmend geschätzt: Es ist gesund, es schmeckt und hat ein gutes Image.