Auf dem Hof Hoffmann im Oldenburger Münsterland ist die Kälbermast seit Jahrzehnten fest verankert. Dieser seit 1997 bestehende Betrieb wird heute von Klaus und Johannes Hoffmann gemeinsam geführt und ist seit seiner Gründung Mitglied der Kontrollgemeinschaft Deutsches Kalbfleisch (KDK). Für sie bedeutet die Mitgliedschaft höhere Standards für mehr Tierwohl und Qualität.
Der Betrieb Hoffmann in Lohne hat sich auf die Kälbermast spezialisiert – ein Prozess, der tägliche Pflege und genaue Kenntnisse über die Tiere erfordert. Johannes Hoffmann ist seit Anfang des Jahres nach bestandener Landwirtschaftsmeisterprüfung in die Leitung des Hofes eingestiegen. Mit drei Ställen und rund 1.400 Tieren, setzt er die langjährige Erfahrung seines Vaters fort.
„Man muss da auch einfach reinwachsen, das ist einfach Erfahrung sammeln. Man kann das nicht sofort können und das kann auch kein Buch lehren“, erklärt der 23-Jährige und verweist damit auf die Bedeutung praktischer Erfahrung in der Landwirtschaft.
Besonderes Kalbfleisch durch spezielle Fütterung
Das Fleisch vom Hof Hoffmann zeichnet sich durch eine besondere Qualität aus, die auf die spezielle Fütterung der Kälber zurückzuführen ist. In den ersten 30 Wochen erhalten die Tiere zweimal täglich Milch und zusätzlich ad libitum Raufutter . „Dadurch haben wir eine besondere Qualität beim Fleisch, es ist heller, es ist zarter. Das ist ein besonderes Merkmal, das hat halt nicht jedes Fleisch“, betont Hoffmann stolz.
Um die Fütterung und Pflege der Tiere genau anzupassen, werden die Kälber in fünf Altersklassen sowie nach Gewicht oder Trinkverhalten sortiert. Die zwei Landwirte haben ihr eigenes Bild der Kälber: „Wir kennen unsere Tiere. Wir wissen genau, wie welches Tier wie tickt und deshalb passen wir auch die Fütterung und die Pflege auf die Tiere an.“
KDK-Mitglied aus Überzeugung
Seit Beginn ist der Hof festes Mitglied der KDK. Johannes‘ Vater entschied sich früh für diese Mitgliedschaft, um sich von anderen Höfen abheben und einen höheren Standard anbieten zu können. Die Mitgliedschaft bringt klare Vorteile: Die Vermarktung des Kalbfleischs, das Tierwohl und stabile Preise sind nur manche der genannten Aspekte. „Die KDK kämpft für praxistaugliche Lösungen im Bereich des Tierwohls, sodass wir Landwirte mehr tun können, was umsetzbar bleibt“, lobt der Sohn.
Ein zentrales Element der KDK-Standards ist das 5D-Prinzip, das auf fünf Stufen der Herkunft und Verarbeitung basiert: Geburt, Aufzucht, Mast, Schlachtung und Verarbeitung finden in Deutschland statt. Dies verkürzt die Transportwege und minimiert den Stress für die Tiere. Zudem unterliegen die Mitgliedsbetriebe regelmäßigen angemeldeten wie auch unangemeldeten Kontrollen, um sicherzustellen, dass die hohen Standards durchgehend eingehalten werden.
Früher, heute und auch in Zukunft: Wohl der Kälber liegt den Hoffmanns am Herzen
Früh erkannten Klaus und Johannes Hoffmann die Bedeutung des Tierwohls. Bereits 2014 begannen sie, auf dem Betrieb verformbare Böden einzuführen, die das Risiko von Gelenkproblemen bei den Tieren deutlich verringern. Auch freiwillige Maßnahmen wie die Installation von Scheuerbürsten und Spielketten, die den Tieren zur Pflege und Entspannung dienen, gehören zur Ausstattung auf dem Hof.
Für die Zukunft plant die Familie Modernisierungsmaßnahmen. Neben der Automatisierung der Fütterungsprozesse, die die Arbeitsabläufe effizienter gestalten soll, setzen Vater und Sohn weiterhin auf eine Verbesserung der Tierhaltung: „In Zukunft sieht es wohl so aus, als wenn wir in Richtung immer mehr Tierwohl gehen möchten.“
Der Hof Hoffmann steht exemplarisch für die Arbeit der KDK und ihrer Mitglieder, die sich freiwillig zu höheren Standards in der Tierhaltung verpflichten. „Anderen Kälbermästern würde ich auf jeden Fall empfehlen, der KDK beizutreten. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: bessere Vermarktung, stabile Preise und eine klare Abgrenzung zu ausländischen Produkten“, resümiert Johannes Hoffmann.